Gute Gründe vegetarisch zu leben
Vegetarisch leben ist eine einschneidende Entscheidung im Leben eines jeden Menschen und bedeutet den bewussten Verzicht auf Fisch und Fleisch.
Vegetarier aus Überzeugung
Wenn Du Vegetarier bist oder Dich mit dem Gedanken trägst, einer zu werden, gibt es zahlreiche Gründe, die für diese Lebensart sprechen. Dabei sind die Beweggründe so unterschiedlich wie der Mensch selbst. Nachfolgend haben wir 3 Gründe ausführlich beschrieben, die zeigen können, warum Vegetarisch leben nicht nur ein einfacher Verzicht auf Fleisch und Fisch ist.
Vegetarisch leben für die Tiere
Auch wenn der Mensch die vermeintlich stärkere Spezies ist, haben auch Tiere ein Anrecht, auf dieser Welt zu leben. Sie haben ebenso ein Recht auf ein Leben in Würde, Freiheit und ohne Angst. Allerdings geht es hier nicht nur um Tiere wie Hund und Katze. Tiere jeglicher Art haben das gleiche Recht, so gut behandelt zu werden wie Hund und Katze.
Bei Tieren sollte man daher nicht nur an Schafe und Kühe denken, sondern auch an Schuppen- und Krustentiere wie Fische und Hummer. Insbesondere Meerestiere werden auf brutalste Art und Weise gejagt und gefangen, und das oft nur, um als ausgefallene Delikatesse auf dem Teller zu landen. Beinahe jede Tierart auf unserem Planeten steht auf unserem Speisezettel. Und außerdem werden Tiere oft aus niedrigsten Beweggründen auf qualvolle Weise gezüchtet, gejagt und getötet.
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Fische, Aale und Co
Schwimmende Fischfang- und Verarbeitungsflotten fangen durch Treib- und Schleppnetze beinah jedes Lebewesen, das im Wasser sein zu Hause hat. Meeresbewohner und Fische, die nicht verwertet oder gegessen werden können wie z.B. Schildkröten, giftige Fische, Robben und Delfine, kommen auf bestialische Weise um. Das geschieht meist, indem sie unter der Tonnenlast der Fänge zerquetscht werden oder durch Druckabfall ersticken. Nur ein geringer Prozentsatz stirbt durch das Messer.
Wenn Du einmal auf einem Fischmarkt gewesen bist, hast Du mit Sicherheit gesehen, wie dort die "frischen" Tiere, noch um ihr Leben zappelnd, über die Verkaufstheke gehen. Diese Tiere sterben nach einem langen und qualvollen Kampf, und das wird leider nur von den wenigsten Menschen auch so wahrgenommen. Werden Fische durch einen Angler gefangen, geschieht das in der Regel durch Angelhaken, die sich durch ihr Maul bohren. Die Angelhaken können auch verschluckt werden und verfangen sich so im Magen des Tieres.
Auch Aale haben ein nicht weniger tragisches Schicksal, denn wenn sie nicht im Fluss oder offenen Meer gefangen werden, kommen sie meist aus einer der zahlreichen Zuchtanstalten. Hier teilen sich beispielsweise 70.000 Aale 80 Kubikmeter Wasser und verenden oft schon vor ihrer geplanten Schlachtung, da sie sehr empfindliche Tiere sind.
Gänse, Hühner und Co
Obwohl Gänsestopfleber in Deutschland verboten ist, gehört sie bei Gourmets zu den begehrten Delikatessen. Leider wissen die wenigsten, dass der Gans hierzu ein Rohr in den Hals gesteckt und sie dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mit Nahrung vollgestopft wird. Mehrmals am Tag werden Gänsen Unmengen an Nahrung unmittelbar in den Magen gepresst. Diese Mengen liegen jenseits der Grenze, die sie am Tag normalerweise zu sich nähmen. Aufgrund dieser Prozedur kommt es zu einer stetigen Vergrößerung der Leber, und so der Züchter erzeugt die beliebte Gänsestopfleber.
Geschlachtet werden die Tiere dann am Ende mit einem Messer.
Aber auch die Hühner erwartet kein viel besseres Schicksal. Vom Gesetzgeber wird einem Huhn bei Käfighaltung ein Lebensraum gewährt, der kleiner ist als ein DIN-A4-Blatt. Hühner müssen ihr ganzes Leben lang auf Gitterböden stehen, damit der Züchter nicht die Arbeit der Kotentfernung hat. In Käfigen gehaltene Hühner können ein Leben lang nicht ein einziges Mal fliegen. Hunderte bis tausende Tiere werden auf engstem Raum zusammengepfercht gehalten und hacken aufeinander ein, während sich ihre Füße durch die Gitter entzünden und sie unter starken Schmerzen leiden. Eignen sich die geschlüpften Küken nicht für den Fleischmarkt oder für die Eierproduktion, werden sie geschreddert.
Z.B. ist Hähnchenbrustfilet so begehrt, dass mit der billigen Massenproduktion viel Geld zu verdienen ist.
Vegetarisch leben für die Gesundheit
Neben den Aspekten für das Tierwohl findest Du ein weiteres Argument für Deine Gesundheit, vegetarisch zu leben. Schweinepest, Salmonellen und Rinderwahnsinn sind mit Sicherheit ein Begriff. Und auch von den vielen Hormonen, die den Tieren zur Beruhigung und zur Wachstumsförderung verabreicht werden, hast Du bestimmt schon einmal gehört. Alleine diese Fakten sollten zum Nachdenken darüber anregen, ob das, was man täglich in Form von Fleisch und Fisch zu sich nimmt, wirklich gut für die Gesundheit ist.
Kühe, Schweine usw. bekommen Futter zu fressen, das mit Pestiziden belastet ist. Nach der Aufnahme durch das Tier addieren sich diese im Tierkörper. Dadurch führen Menschen, die Fleisch essen, ihrem Körper so ein Vielfaches mehr an Pflanzengiften zu, wie es beispielsweise bei einem Vegetarier kaum der Fall sein kann. Zusätzlich steigt bei Fleischkonsum der Wert vom LDL-Cholesterin (schlechter), und der gute HDL-Cholesterinwert wird parallel gesenkt. Fleischprodukte nehmen zudem Einfluss auf Deinen Säure-Basen-Haushalt und es kann zu einer ständigen Übersäuerung kommen. Sind die Tiere mit Antibiotika behandelt worden, besteht Gefahr für Deine Darmflora, denn diese könnte zerstört werden, und auch Resistenzen gegen Antibiotika können die Folge sein. Ergebnisse der Forschung haben inzwischen eindeutig bewiesen, dass eine vegetarische Lebensweise, ergänzt durch Eier, Milch und Pflanzenprodukte besser verträglich ist als eine Ernährung mit Fisch und Fleisch.
Vegetarisch leben für die Umwelt
Ein weiterer wichtiger Aspekt für Vegetarisch Leben ist Dein Umweltbewusstsein. Eine vegetarische Lebensweise ist nicht nur für Dich und für das Tier die beste Entscheidung, sondern sie kommt auch massiv der Umwelt zugute. Würde die Menschheit weitestgehend oder komplett auf Fleisch verzichten und dafür sich mehr von Getreide und Gemüse ernähren, wäre das Wasser nicht nur sauberer, sondern auch die Luft wäre gesünder und die vorherrschende Nahrungsmittelknappheit hätte ein Ende. Jedem Einzelnen, der sich fürs Fleisch essen entscheidet, müssen die politischen und ökologischen Folgen für die Welt bewusst sein.
Durch die Politik werden jährlich Unmengen an Fördergeldern ausbezahlt, damit die Massenproduktion in den westlichen Ländern am Laufen gehalten werden kann. Das gilt auch für Geflügel, Fleisch und Milchprodukte.
Für diese enorme Massenproduktion bedarf es einer enormen Menge an Futtermitteln. In der Mastfütterung werden unter anderem Soja und Mais benötigt, die in der Regel aus Ländern importiert werden, die ärmer gestellt sind als die westlichen Länder.
Häufig ist dieses Futter mit Pestiziden belastet und wurde gentechnisch verändert. Hierzulande gelten viele Spritzmittel, die dort noch verwendet werden, als giftig, sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt. Zusätzlich gefährdet dieser einseitige Anbau die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt in den armen Ländern. Ein Beispiel hierfür ist die Abholzung des Regenwaldes weltweit.
Vegetarisch leben beeinflusst außerdem das Klima positiv, denn der weltweite Konsum von Fleisch hat einen großen Anteil an der Zerstörung der Ozonschicht. Somit sind Fleischesser maßgeblich mitverantwortlich für den Klimawandel. Massentierhaltung produziert unzählige Stoffe, die die Ozonschicht schädigen.
Beim Verdauungsprozess von Kühen entsteht Methangas . Um weitere Anbauflächen für das Tierfutter zu bekommen, werden Wälder durch Brände gerodet. Hierbei entsteht giftiges Kohlenstoffdioxid, das in hoher Konzentrationen in die Atmosphäre gelangt. Das Verdauungsgas der Tiere ist noch um das 310-fache schädlicher als das eben erwähnte giftige Kohlenstoffdioxid. 18 Prozent aller Treibhausgase gehen auf die Produktion von Fleisch zurück. Nähme man alle internationalen Verkehrssparten wie Flugzeug, Schiff, Lkw und PKW zusammen, würden diese nur halb so viele, die Ozonschicht schädigende Stoffe erzeugen wie die Massentierhaltung. Somit nimmt vegetarisch leben nicht nur Einfluss auf Gesundheit und Tierwelt, sondern auch entscheidend auf Umwelt und deren Zukunft. Die CO2-Bilanz würde sich merklich verbessern, ließe sich jeder Mensch seinen eigenen Fleischverzehr einmal gründlich durch den Kopf gehen.
Würde weltweit jeder Mensch freiwillig seinen Fleischkonsum auf ein Mindestmaß reduzieren , hätten Natur, Menschen und Tiere weitaus bessere Aussichten auf eine lebenswerte Zukunft.